Bundesweite themen- und zielgruppenspezifische Qualitätslabels
Die Entscheidungshilfe soll Leistungsträgern und Tourismusorganisationen einen schnellen Überblick über die immer noch große Vielfalt von Gütesiegeln ermöglichen. Darüber hinaus soll sie es Tourismusverantwortlichen erleichtern, eine zielgenaue Beratung der Betriebe im jeweiligen Zuständigkeitsbereich vorzunehmen. Hierzu erfolgt zunächst eine Kategorisierung der touristischen Akteure nach der Art des Auftritts am Markt, von der öffentlichen Tourist Information bis zu Freizeit- und Kultureinrichtungen. Die für Gütesiegel interessanteste Kategorie ist wegen ihrer Verschiedenartigkeit und ihrer Relevanz für den Gast die der Beherbergungsbetriebe.
Dann wurden alle bundesweit vergebenen Qualitätssiegel in Kategorien eingeteilt und den Akteuren zugeordnet. Regionale Initiativen wurden nicht berücksichtigt. Es wird zunächst zwischen Basisqualität und einer themen- bzw. zielgruppenabhängigen Qualität unterschieden. Siegel der Basisqualität können grundsätzlich unabhängig von einer Themen- bzw. Zielgruppenorientierung erworben werden. Hinzu kommen ein oder mehrere Themensiegel, je nach Ausrichtung des Betriebs und/oder der Destination. Für jede Einrichtung mit einer Zielgruppenausrichtung sind also in der Regel zwei Siegel sinnvoll, ein Basissiegel und ein Themensiegel. In den wenigen Fällen, in denen innerhalb einer Gruppe (Basis- oder Zielgruppensiegel) mehrere Initiativen existieren, wurden Priorisierungen vorgenommen.
Basissiegel für alle Akteure ist in der Regel die Initiative „Service Qualität Deutschland“. Lediglich bei Einzelpersonen als touristische Dienstleister, z. B. Gästeführern, ist eine entsprechende Zertifizierung nur im Fall von Firmenstrukturen sinnvoll. Bei Tourist Informationen wird eine Priorisierung zu Gunsten der i-Marke vorgenommen, „Service Qualität Deutschland“ hat hier nur Priorität B, in der Regel sollten aber beide Gütesiegel erworben werden.
Die Qualitätsinitiativen mit Themen- bzw. Zielgruppenorientierung lassen sich in der Regel eindeutig zuordnen. Welches Siegel hier angestrebt wird, hängt von der Positionierung des jeweiligen Betriebs und der Destination ab. Große Betriebe mit differenziertem Angebot können mehrere Themen bedienen und die entsprechenden Siegel vorhalten, kleiner Betriebe sollten sich eher auf Kernzielgruppen fokussieren. Bei wenigen Themen gibt es parallel zwei bundesweite Initiativen (z. B. Landtourismus, Wellness). In diesen Fällen wird keine Empfehlung ausgesprochen, eine Vereinheitlichung sollte jedoch geprüft werden.
Besonders differenziert zeigt sich das Angebot bei Beherbergungsbetrieben. Hier wird bei der Basisqualität „Sterne-Klassifizierung“ umfänglich nach Übernachtungsarten unterschieden. Auch das Angebot an Zielgruppensiegeln ist im Beherbergungssegment vielfältig. Die Zuordnung kann jedoch in der Regel eindeutig erfolgen.
» Bundesweite Matrix (PDF)
Für regionale Verbände gibt es zudem eine Blankomatrix. Diese dazu genutzt werden, regionale und lokale Initiativen übersichtlich darzustellen und kann den Mitgliedern und Partnern als Entscheidungshilfe an die Hand gegeben werden.
» Blankomatrix zum Bearbeiten (Word)